Schulgarten
Projekt Schulgarten und grünes Klassenzimmer
Wir werden einen Schulgarten anlegen. Dank der Unterstützung durch den Ortsbeirat, 7000 € und dem Fördergeld des Umweltministeriums hoffen wir im nächsten Jahr damit beginnen zu können.
Pädagogisches Konzept
Die Idee einen Schulgarten anzulegen entstand durch die Anregung der Schüler, die dies in ihrer Klassensprecherkonferenz anregten und auch durch das Lehrpersonal, das schon längere Zeit darüber nachdachte, wie der innere Schulhof dafür genutzt werden könnte. Da der Schulhof dort schon eine größere Randbepflanzung aufweist, bot es sich an, diesen Streifen als Pflanzfläche zu nutzen.
Außerdem war schon bei der Planung der Umgestaltung des Schulhofs die Idee des grünen Klassenzimmers aufgegriffen worden, scheiterte aber an den Kosten.
So bot es sich an, die restliche Fläche des Innenhofes zu nutzen und ein Freiluftklassenzimmer anzulegen.
Standort
Der gewählte Standort bietet folgende Vorteile:
· Es ist ein abgeschlossener Bereich, so dass Vandalismus eher unwahrscheinlich ist.
· Die Bitumendecke muss nur zum Teil entsiegelt werden, da an der Wand zur Turnhalle schon Erdreich ist. Hier sollen Hochbeete entstehen.
· Zwischen den zwei Gebäudeteilen soll dann das Klassenzimmer entstehen, das morgens auch im Schatten liegt und auch neben dem Unterricht für weitere Aktivitäten dienen kann (Grillen, Essen usw.)
· Die Geräte können in einem kleinen schon vorhandenen Raum, der vom Hof aus zugänglich ist, untergebracht werden. Ein Wasseranschluss ist schon vorhanden.
· Der Hof bietet auch Platz für eine Kompostecke.
· Das Grüne Klassenzimmer bietet die Möglichkeit, die Sitzsteine als Arbeitsflächen zu nutzen.
· Als Unterstand kann auch die Überdachung zu diesem Schulhof am Schuleingang dienen.
Gartennutzer
Der Garten soll von allen Kindern genutzt werden. Neben einer geplanten Arbeitsgemeinschaft erhält aber auch jede Klasse ihren Platz zum Pflanzen. So variiert der zeitliche Einsatz von einer Stunde bis zu 5 Stunden (Projekte).
Das Klassenzimmer wird vor allem im Frühjahr und Sommer genutzt. Da unsere Räume im Sommer sehr heiß werden, ist das grüne Klassenzimmer eine gute Alternative.
Betreuer werden die LehrerInnen sein sowie engagierte Eltern und Großeltern mit Gartenerfahrung, die zusammen mit den Kindern den Schulgarten bewirtschaften. Die Instandhaltung und Pflege der Geräte obliegt jeweils der 4. Klasse und ihrer Klassenlehrerin.
Gießkannen, kleine Schaufeln und Handrechen sind schon von der Bepflanzung der Betonkübel vorhanden.
Anbau und Bewirtschaftung
Aus ökologischen Gründen wird auf jede Art von Kunstdünger und Pestiziden verzichtet. Zum Düngen soll der entstehende Kompost dienen. Durch den Wechsel der Anpflanzung und unter Beachtung der sich ergänzenden Pflanzen kann ein Befall mit Schädlingen reduziert werden. Sollten Schädlinge auftreten, werden biologische Mittel wie Brennnesselsud verwendet. Angebaut werden gefährdete Pflanzarten sowie heimische Sorten, wobei auch Wildtypen gewählt werden.
Für das Gießen kann das gesammelte Regenwasser dienen. In den Ferien soll eine Tröpfchen – Bewässerungsanlage die Pflanzen versorgen.
Nutzgarten
Der Schulgarten ist auch mit Hochbeeten geplant, die zur besseren Erreichbarkeit mit Waschbetonplatten umrahmt werden.
Folgende Nutzpflanzen sind geplant:
· Beerensträucher: Johannisbeeren, Stachelbeeren
· Erdbeeren, Heidelbeeren, Rhabarber
· Mediterrane Kräuter
· Küchenkräuter
· Teepflanzen: Minze, Salbei
· Salate und Blattgemüse
· Wurzelgemüse (Kartoffeln/ Karotten)
· Fruchtgemüse (Zucchini, Tomaten)
· Rankende Gemüse (Bohnen, Kürbisse)
Außerdem soll ein Kräutergarten an der Wand zur Straße hin angelegt werden, der rechts und links von Kletterpflanzen eingefasst ist. So können sich dort auch Insekten und Vögel niederlassen.
Die Hecken werden für Schmetterlinge und Bienen angelegt.
Das Klassenzimmer bietet die Möglichkeit zu arbeiten, Dinge abzulegen und auch sich auszuruhen.
Verwendung der Ernte
Die Ernte wird direkt draußen verzehrt und weiterverarbeitet, entweder frisch zum Zubereiten der Mahlzeit oder auch eingefroren oder getrocknet.
Integration
Durch das handwerkliche Arbeiten erfahren Kinder, die sonst Probleme haben, Erfolge und werden in ihrer Selbstwahrnehmung positiv gestärkt. Eine Erfahrung, die wir schon in der Koch-AG gemacht haben.
Die Höhe der Beete erlaubt auch Rollstuhlfahrern im Garten zu arbeiten.
In Kooperation mit der Kita soll jährlich ein Projekt mit den Vorschulkindern durchgeführt werden.
Bildung im Schulgarten
Der Schulgarten kann vielfältig zum Lernen genutzt werden. Besonders wichtig erscheint es uns, dass die Kinder bei der Bewirtschaftung lernen, wie viel Arbeit nötig ist, bis man eine Tomate oder eine Himbeere genießen kann. Neben der Wertevermittlung und sozialem Lernen kann er in alle Bereiche integriert werden.
Im Sachunterricht :
· Wahrnehmen und erklären von Naturphänomenen
· Respektvoller Umgang mit der Natur
· Gesunde Ernährung
· Nutzung von Räumen (Gestaltung des Gartens und des Klassenzimmers)
· Mitbestimmung bei der Gestaltung und Übernahme von Verantwortung
In Deutsch
· Vorgangsbeschreibungen
· Steckbriefe
· Dokumentationen und Medienbildung (Wachstum der Pflanzen, Einsatz der Digitalkamera)
In Mathematik
· Rechnen mit Geld (Einkauf der Pflanzen)
· Messen und wiegen
· Dokumentieren (was wird angebaut, wie fällt die Ernte aus)
Kunst
· Pflanzschilder aus Ton
· Blumenbilder
· Malen in der Natur
Integrierte Fremdsprache
· Bezeichnung der Pflanzen
· in Deutsch und Französisch
· unterschiedliche Kochgewohnheiten kennenlernen beim Zubereiten der Gerichte
Religion / Ethik
· Wahrung der Schöpfung - Verantwortung übernehmen
· Gottesdienste im Freien
Musik
· Geräusche in der Natur
Vernetzung – Austausch
Kontakt und Austausch mit anderen Institutionen wie Lokale Agenda 21 Trier und NABU Trier wird angebahnt, um sich auszutauschen, an Fortbildungen teilzunehmen und Projekte gemeinsam zu planen.